Der Tonle Sap See in Kambodscha ist der größte See in Südostasien und weltweit eines der fischreichsten Binnengewässer. Während der Regenzeit kann man ein einzigartiges Naturphänomen beobachten. Die Niederschläge in der Monsunzeit und das Schmelzwasser aus dem Himalaya, lassen den Wasserstand des Mekong gewaltig ansteigen. Durch den erhöhten Wasserdruck ändert sich die Fließrichtung des Tonle Sap Flusses, und zwar genau in die entgegengesetzte Richtung. Damit speist in der Regenzeit der Fluss den See und nicht umgekehrt wie in der Trockenzeit. Die Flolge ist, dass der See sich in der Monsunzeit auf die fünffache Größe ausdehnt; von 2500 Quadratkilometern auf bis zu 15000 Quadratkilometer.
Die Bewohner der Gebiete rund um den Tonle Sap haben sich auf die alljährlichen Überschwemmungen eingestellt. Sie errichten ihre Häuser auf meterhohen Pfählen, damit sie in der Regenzeit nicht weggespült werden. Sie scheinen dann mitten im See zu schwimmen. In der Trockenzeit hingegen ragen sie drei bis zehn Meter in die Höhe.
Die Haupterwerbsquellen am Tonle Sap: Fisch und Reis. Der See ist weltweit eines der fischreichsten Binnengewässer. Die Hauptsaison für den Fischfang beginnt nach dem großen Regen, wenn die Wassermenge des Tonle Sap rückläufig ist. Die jährlichen Überschwemmungen durch Flüsse und See garantieren die Bewässerung und Düngung der Reisfelder, die während der trockenen Monate über Kanalsysteme bewässert werden müssen.