Das Gerberviertel Chouwara von Fès gilt als das bedeutendste in ganz Marokko. Leder aus Fes wurde bereits im Mittelalter bis nach Bagdad exportiert. Hier werden heute noch nach mittelalterlichen Methoden in gemauerten Farbbottichen mit Muskelkraft Tierhäute gegerbt. Zum Färben werden ausschließlich natürliche Gerbstoffe wie Sude aus Walnussblättern, Eichen- und Kastanienrinde, aber auch Taubendreck verwendet. Safran wird für die Gelbfärbung und Henna für Rot verwendet. Getrocknet werden die bearbeiteten Häute auf den umliegenden Dächern des Viertels.

Den starken Geruch muss man sich dazu denken: „(…) Jetzt bist du am tiefsten Punkt dieser Stadt angekommen. Hier werden die Felle enthaart und gebeizt, gegerbt und gefärbt. Hier herrschen Schmutz und Gestank. Gerüche, Gerüchte, der Lärm und die Farben. Alles vermischt sich. Was hier geschieht, mehrte zu allen Zeiten den Reichtum der Stadt. Dir aber wird es vielleicht, hältst du zu lang dich hier auf, die Sinne rauben.“ [Quelle: Fes – Labyrinth und Paradies, Buch und Regie: Josef Dücker]