Das römische Tunesien war reich an großflächigen Mosaiken. In keinem Land sind so viele Bodenmosaiken gefunden worden wie in Tunesien. Sie zierten edle Villen, Patios oder Häuserfronten. Die Mosaike reflektieren das Alltagsleben und erzählen vom Leben auf den großen Ländereien, der Jagd oder der Spiele im Kolosseum. Oft sieht man auch mythologische Themen, wie der Triumph des Neptuns, die Nereiden oder der Wagen des Dionysos. Von besonderem Interesse ist die lebensnahe Darstellung von Alltagsthemen. Die Museen in Tunis, El Djem und Sousse besitzen die am besten ausgestatteten Mosaikensammlungen der Welt. Das Bardo Museum in Tunis präsentiert die weltweit die größte Sammlung antiker römischer Mosaiken. Einige Mosaiken können auch in den Ausgrabungsstätten von Bulla Regia, Sbeitla und Utika besichtigt werden.

Schon die Punier schufen Bildmuster aus kleinen Steinen. Zur großen Blüte kam die Mosaiktechnik in Nordafrika jedoch erst unter den Römern im 3. Jh.s n. Chr. Gegen Ende des Jahrhunderts, mit dem Schwinden des römischen Einflusses, geriet die künstlerische Ausstattung der Häuser und Bauwerke spürbar einfacher. Viele Mosaikfußböden und Mosaiken haben den Verfall der großen Städte unter einer schützenden Schicht von Trümmern, Sand oder Erde überdauert, unter der sie 1500 Jahre lang begraben waren.