Tunesiens hügeliges Inland ist touristisch weniger erschlossen und doch finden sich hier einige der bedeutendsten römischen Hinterlassenschaften der Welt. Etwa 100 km südwestlich von Tunis befindet sich die am besten erhaltene Römerstadt Nordafrikas. Die Stadt Dougga (ehemals Thugga) wurde hoch an einem Talhang erbaut und war ursprünglich der Sitz des Numiderkönigs Massinissa. Durch dieses fruchtbare Tal führte einst die damals sehr wichtige Ost-West-Straße von Karthago nach Thereste. Ab dem 2. Jahrhundert stand die Stadt dann unter römischer Verwaltung.

Nach einer Blütezeit im 3. Jahrhundert begann schon im 4. Jahrhundert ein stetiger Niedergang der Stadt, die wohl einen großen Teil ihrer Bedeutung an das benachbarte Thubursicum Bure (Teboursouk) abtrat. Von 439 bis 533 gehörte Thugga zum Reich der Vandalen und wurde anschließend byzantinisch. Unter Justinian I. wurde auf dem Forum von Thugga eine Festung errichtet, von der Prokop in seiner Schrift de aedificiis berichtet. In der Folgezeit verlor Thugga seine städtische Bedeutung ganz und lebte als arabisches Dorf fort, bis das Dorf um die Mitte des 20. Jahrhunderts umgesiedelt wurde, um archäologische Ausgrabungen zu ermöglichen.

Dougga wurde schon 1997 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Ausgrabungsstätte liegt in einer landschaftlich reizvollen Umgebung. Bei unserem Besuch waren wir fast alleine auf dem ausgedehnten Areal.

Theater von Dougga. Das Theater wurde 168 n. Chr. erbaut und gehört zu den am besten erhaltenen Bauwerken dieser Art in Nordafrika. Die sich auf eine Höhe von etwa 15 m erhebenden drei Ränge bilden einen Halbkreis von etwa 120 m Durchmesser. Die 19 Sitzreihen boten etwa 3500 Zuschauern Platz
Kapitol von Douga. Das Kapitol wurde zwischen 166 und 169 n. Chr. nach dem Vorbild des kapitolinischen Tempels in Rom als Hauptheiligtum für die von den Gottheiten Jupiter Optimus Maximus, Juno Regina und Minerva gebildete Kapitolinische Trias erbaut und besteht aus einer Cella mit prostyler Säulenhalle korinthischer Ordnung. In die Rückwand der Cella sind drei Nischen eingearbeitet, in denen die Statuen der drei Götter mit Jupiter im Zentrum standen. [Quelle: Wikipedia]