Baku (Bakı) ist die Hauptstadt Aserbaidschans. Mit zwei Millionen Einwohnern in der Stadt-provinz ist Baku die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt des Landes und des gesamten Kaukasus.

Das Gebiet der auf der Apscheron-Halbinsel gelegenen Stadt Baku ist, wie archäologische Funde belegen, bereits seit ca. 8000 Jahren besiedelt. Die Region stand dabei spätestens seit der Antike fast immer unter dem Einfluss mächtigerer Nachbarn. Römer, Parther, Armenier, Georgier, Perser, Araber, Seldschuken, Mongolen und zuletzt Russen übten hier die Herrschaft aus – mal direkt, mal indirekt über lokale Vasallen.

Im 12. Jahrhundert erlebte die Stadt eine erste Glanzzeit unter der Herrschaft der muslimische Dynastie der Schirwanschahs. Ahistan I. Machte Baku zur Hauptstadt seines Reiches. Der Palastbereich und die Wohnbauten befanden sich innerhalb der Festungsanlage, der heutigen Altstadt.Marco Polo erwähnt die Stadt als wichtigen Handelsstützpunkt an der Seidenstrasse. Die Altstadt von Baku, ist seit 2000 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Das zaristische Russland okkupierte ab 1723 fast den gesamten Transkaukasus. 1918 erklärt sich Aserbaidschan zur unabhängigen Republik und wurde 1920 erst anerkannt, dann aber auf Befehl Stalins besetzt und zur Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik erklärt. In den folgenden Jahren folgte eine rasche Sowjetisierung des islamischen Landes, die mit Abschaffung des privaten Eigentums, Zwangskollektivierungen, Planwirtschaft und politischen Säuberungen einherging. 1991 proklamierte die Republik Aserbaidschan die Unabhängigkeit. In den Jahren der sowjetischen Herrschaft haben die typologischen Merkmale der sozialistischenStadt auch Baku „verschönert“. Dabei bildet der sowjetische Stiel einen Kontrast mit dem alten Zentrum, das nur moderat umgebaut worden war.

Aber auch viele moderne Prachtbauten prägen das Stadtbild von Baku. Am beeindruckendsten sind das Kulturzentrum Heydar Aliyev das von der in London lebenden Stararchitektin Zaha Hadid konzipiert wurde und die, in riesiger Spiralform aufstrebenden „Flame Towers“. Das sind drei Bürohochhäuser mit gläserner Fassade, die als neues Wahrzeichen Bakus gelten. Nachts verwandeln sie sich in eine Art Riesenbildschirm, auf denen Animationen zu sehen sind. Bei einer dieser Animationen werden die Türme buchstäblich in Flammen gesetzt.

Die Gegend um Baku und das heutige Aserbaidschan, ist seit der Spätantike für ihre Ölvorkommen berühmt. Einen richtigen Boom erlebte Baku aber erst mit dem Beginn der systematischen Ölförderung im 19. Jahrhundert. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Stadt dank ihres Ölreichtums eine der reichsten Städte der Welt. Viele Öl-Oligarchen wie die Familien Nobel, Rockefeller und Rothschilds haben hier ihre Paläste eingerichtet. Viele der prachtvollen Villen sind heute restauriert und in Museen umgewandelt.